Vorstufe vor altersbedingtem Alzheimer

Der Titel: Gehirnjogging mit oder ohne Bewegung zielt natürlich auf ein großes Angstthema hin: Alzheimer. Wusstest du, dass es vor der Alzheimer-Demenz eine Phase gibt, die man leichte kognitive Beeinträchtigung nennt (MCI –„mild cognitive impairment“) und dass diese bereits ab dem 40. Lebensjahr beginnt? Wir haben also nicht unendlich viel Zeit. Diese „leichte kognitive Beeinträchtigung“ führt häufiger zu einer späteren Demenz. Das Gehirn ist aber zu diesem Zeitpunkt noch sehr leistungsfähig, es kann noch lernen, das heißt, es ist in der Lage neue Verbindungen (Synapsen) zu knüpfen. Dazu braucht es entsprechend Aufgaben.

Wie bilden sich eigentlich neue Synapsen?

Synapsen verbinden Nervenzellen miteinander, so dass ein Reiz durch den ganzen Körper bis ins Gehirn gelangt. Deshalb findet man sie auch überall, wo ein Impuls weitergeleitet werden soll. Bis zu 10.000 Synapsen pro Zelle können es sein. So kann ein sehr dichtes „Autobahnnetz“ entstehen, auf dem die Informationen entlang rasen können.

Früher nahmen die Wissenschaftler:innen an, dass Erwachsene kaum neue Synapsenverbindungen mehr aufbauen würden und einmal Gebildetes einfach bleibt. Heute weiß man, dass es eher so ist, dass sie kommen und gehen und auch stärker und schwächer werden können. Wenn Synapsen schwächer werden, muss der Input an neuen Reizen erhöht werden, damit die Informationen ankommen können. Und neue Synapsen bilden sich ebenfalls nur, wenn der Input von neuen Reizen stark genug ist. Es ist zwar so, dass sich neue Synapsen nur bilden können, wenn alte Synapsen abgebaut werden, aber ohne Input geht gar nichts. Es ist ziemlich kompliziert, wie das alles nun genau funktioniert. Wenn dich das Thema Synapsen interessiert, empfehle ich dir den Artikel des Max-Plancks-Instituts dazu zu lesen. Er ist sehr verständlich und spannender erklärt, als ich es tun könnte. Hier geht es lang.

 

Studien zur Alzheimervorbeugung

Besonders gut klappt das Knüpfen neuer Synapsen, wenn wir uns dabei auch gleichzeitig bewegen.

Die Durchblutung wird anregt. Das Gehirn erhält mehr Nährstoffe, die es für den Aufbau neuer Verbindungen braucht. Wir haben bessere Laune und weniger Stress. Deshalb ist Gehirnjogging mit Bewegung auch sehr viel effektiver als ohne.

Dazu gibt es bereits viele Studien, die dies beweisen, angefangen mit der Nonnenstudie aus dem Jahr 1986 von Prof. David Snowdon, der finnischen Finger-Studie aus dem Jahre 2015 und neuere gemeinschaftliche Projekte.

Was richtig gut für die geistige Fitness ist

Wenn wir Bewegung und kognitiv anspruchsvolle Aufgaben koppeln, haben wir die Chance, lange geistig fit zu bleiben. Übrigens: Das beste Mittel gegen Alzheimer ist es, einen neuen Tanz zu lernen. Die Betonung liegt dabei aber auf „NEU“. Tanzen verbindet ziemlich viele Elemente, die unser Gehirn liebt: Koordination und Konzentration, Orientierung im Raum, neue Schrittfolgen, Geselligkeit, Spaß, Rhythmusgefühl und Fitness. Also ab zum nächsten Tanzkurs….

 

@peterschreiber.media von Getty Images für Canva